Im Allgemeinen dient Kommunikation dafür, um uns im Außen zu orientieren, unseren Weg zu finden und mit anderen in Kontakt zu sein. Doch warum ist in unserer Zeit Kommunikation so vielfältig und verwirrend geworden?
Aus meiner Sicht haben wir uns immer schwierigere und komplexere Aufgaben gesucht, um sie mithilfe der Kommunikation zu lösen. Sprachliche Kommunikation basiert meist auf Wissen, grundlegend jedoch auf Nachahmung. Das meint ein Pionier, ein freier Entdecker-Geist ist vorangegangen und hat eine neue Erfahrung gemacht, also etwas erfahren oder bewiesen und dann beschreibt er dieses. Es wird entweder gesprochen oder aufgeschrieben und dient dann anderen sich daran zu orientieren. Somit ist der Pionier ein Lehrer geworden und der Zuhörer oder Leser ein Schüler. Auch durch Nachahmung von nonverbalen Handlungen lernen wir, schon sehr früh. Als Baby und Kleinkind erobern wir bereits ohne Worte die Welt und folgen unbewusst Eltern und Umgebung, um uns zu orientieren.
Solange Kommunikation frei genutzt wird, um Erfahrungen zu beschreiben und diese weiterzuvermitteln, ist sie zwar nicht willentlich manipulativ, dann jedoch, wenn damit persönliche Werte verbunden werden und diese als Regel oder Maßstab gesetzt werden. Alle Kommunikation dient der Verbindung und der Verbundenheit unter Menschen, Einzelnen und Gruppen.
Durch die Wertung wird jedoch Trennung erzeugt und diese verhindert nun, dass die Inhalte, die kommuniziert werden für alle gleich-gültig sind.
Was meint ganzheitliche Kommunikation?
Ganzheitliche Kommunikation bezieht immer mehrere Ebenen mit ein. Zum Beispiel in der Kindererziehung ist es enorm wichtig, körperlich, also vorbildhaft genau das zu vermitteln, was angestrebt wird. Es ist wenig effektiv, einem Kind etwas zu verbieten, während der Erwachsene es bereits gerade tut! Wenn es gleichzeitig mitfühlend, also die Gemütslage und Stimmung des Kindes aufgreifend, vermittelt wird, und dies durch innere Haltung, Tonfall und Achtsamkeit gezeigt wird, bezieht dies auch die seelische Ebene mit ein. Indem wir weiterhin darauf achten und dem sprachlich durch Alter und Intelligenz angepasste Sprache und Schwierigkeitsgrad Raum geben, oder eine sichere Führung vorgeben, beziehen wir auch die geistige Ebene mit ein. Die geistige Ebene ist die, die oft überschätzt wird! Kleine Kinder wollen zwar selbst bestimmen, können jedoch die Gefahren oft nicht überblicken, deshalb bleibt es am Erwachsenen, aufgrund eines größeren Horizontes, Grenzen zu setzen. Die Grenzen dienen dem Schutz und der Sicherheit. Leider werden da heraus aber auch Abhängigkeiten erzeugt, wenn nicht rechtzeitig die Freiheit erkannt wird, die das Kind braucht, um selbst eigene Erfahrungen zu machen, somit selbst zum Pionier zu werden und sich so selbst zu entfalten und daraufhin mitzuteilen.
Da diese Entwicklungsstufe bei uns Menschen sehr, sehr unterschiedlich erlebt wird und durch Vorerfahrungen der Eltern und vorangegangenen Generationen geprägt ist, gibt es wenige Menschen, die mit einem Idealstand an ‚gesunder‘ Kommunikation aufgewachsen sind. Ein Ideal ist immer eine objektive Annahme, nur wir Menschen sind Subjekte! Also alles, was wir erleben und auch beschreiben ist erst einmal subjektiv und bekommt erst in Bezug auf andere Menschen, Lebewesen oder auch unsere Umgebung oder die Natur einen Wert. Diesen Wert haben wir entweder übernommen als Erfahrungswert einer anderen Person, zum Beispiel der Eltern oder der Lehrer in der Schule oder auch aus dem Freundeskreis. Wenn wir diesen Wert selbst ‚geschöpft‘ haben, also ihn erkannt haben, aus einer selbst herbeigeführten Erfahrung, dann hat er ebenso einen Bezugsrahmen und diesen können wir ebenso erschaffen, wie auch verändern. Das geschieht durch unsere Wahrnehmung und Sichtweise.
Wann ist eine Sichtweise ganzheitlich?
Ganzheitlich ist eine Sichtweise immer dann, wenn…