Der Ruf

Es ist mir im Jahre 1997 einfach geschehen, wie vielen anderen Menschen sicherlich auch irgendwann im Leben. Ich hatte tiefe Eingebungen nachdem ich circa 3 Jahre Erfahrungen mit Meditation hatte, nur diese Erfahrung überraschte mich mitten im Alltag beim Hausputz. Ich hörte innerlich Worte, die wie ein Zurufen waren und gleichzeitig wie ein Gebet. Es erfüllte mich mit einer Sehnsucht und ich spürte, dass ich gerufen werde. Ich kam mit Hilfe einer Freundin darauf, dass die Worte in hawaiianischer Sprache waren. Was sie bedeuteten war soviel wie „Familie“ und „Lebenskraft.“ Später erfuhr ich dass „Ohana“ nicht nur für die Familie im verwandtschaftlichen Sinn steht, sondern auch für geistige Verwandtschaft und die Ahnen. „Mana“ die Lebenskraft ist ein sehr wichtiges Element für das Huna-Gebet und durch bewusstes verändern oder zuführen von Mana kann man die Ebenen verbinden und nähren und dadurch erschaffen. Dies war bisher nur den Schamanen Hawaii´s, den Kahunas, den Hütern des Geheimnisses bekannt.

Nun fällt es mir nicht leicht einen Anfang zu finden, in meiner Erinnerung alles zu ordnen. Leider existieren Aufzeichnungen erst ab 1999. Doch begonnen hatte es eigentlich schon viel früher, so in der Weihnachtszeit 1997.

Ich saß im Wohnzimmer und schaute versonnen auf die Weihnachtsdekoration, die ich im Zimmer verteilt hatte. Dabei blieb ich mit meiner Aufmerksamkeit an einer getrockneten Orangenscheibe hängen, durch die das Licht fiel und die so vollkommen, rund und schön strahlte. Ich fühlte mich genauso rund und vollkommen und hatte das Gefühl, dass sie mich an etwas erinnert. Ich sinnierte über den Kreis und die Einheit mit mir Selbst, da fiel mein Blick auf das Buch „Sacred Mirrors,“ das von gestern noch auf dem Tisch lag. Es war von Alex Grey2, einem hervorragenden Maler über den Körper und alle von ihm wahrgenommenen Energien. Auf dem Cover war eine Abbildung eines Heiligenscheins, der original so aussah wie die Orangenscheibe! Ich war fasziniert und fing an in dem Buch zu blättern und mir die Bilder wieder zu betrachten, dabei blieb mein Blick hängen bei Sophia, der Göttin der Weisheit, nicht ahnend was ich über sie oder besser durch sie noch erfahren werde. Was mich sofort ansprach war wieder dieser klare Heiligenschein in Form der Orangenscheibe und die Erde als Abbildung in Herzhöhe der Göttin. Was mich jedoch ein wenig befremdete, war die kalte Ausstrahlung, die vielen Augen mit denen sie über und über bedeckt ist und an ihrer Seite kauert Kali über einem Mann, blutverschmiert.

Ich betrachtete liebevoll die Mutter, die an ihrer anderen Seite sitzt und ihr Baby stillt, denn zu diesem Zeitpunkt war meine kleine Tochter gerade drei Monate alt und dies war mir ein vertrautes Bild und Gefühl. Während ich so da saß, kam mir die Erinnerung an den Vormittag, als mir bei der Hausarbeit so eigenartige Worte und Aussagen, mit denen ich nichts anfangen konnte in den Sinn kamen. Nun waren sie wieder da, die Worte: „O Mana,“ wie eine Anbetung und „Kali ist wieder da,“ wie eine Freudenbotschaft. Als ich nun Kali sah auf der Abbildung erschauerte ich und fragte mich, was das wohl bedeuten soll, dies konnte doch kein Zufall sein. Ich beschloss gleich am nächsten Tag eine Freundin aufzusuchen, die mir schon einmal bei einer Traumdeutung behilflich war. Sie kam damals selbst schon im Traum vor und begann innerhalb des Traumes bereits ihn zu deuten, was für mich damals ein eindeutiger Hinweis auf ihre Hilfe war. Nun kam sie mir in den Sinn und ich hatte das Gefühl, dass sie mir weiterhelfen kann. Sie überraschte mich gleich mit der klaren Aussage, dass „Mana“ bestimmt hawaiianisch wäre, denn dies bedeutet Lebenskraft. Die Mutter steht für die Geburt und Kali für den Tod. Da ich bisher noch keinen Kontakt mit Hawai´i und der Sprache hatte begann ich neugierig zu werden und sie erzählte mir, dass sie letztes Jahr eine Rundreise dort gemacht hatte. Dabei hielt sie inne und flocht ein: „Du hast doch den gleichen Aszendenten wie ich, dann müsste es doch genauso wie bei mir sein.“ Sie war meine Astrologielehrerin und bestens mit meinem Horoskop vertraut. Bei genauerer Analyse stellte sich heraus, dass mein Ortshoroskop hier in Deutschland auf dem Kopf steht. Einhundert achtzig Grad um die Welt, also in Hawai´i, steht es genau richtig! Das würde für mich bedeuten, dass dort Innen und Außen für mich übereinstimmten, während ich mich hier nie wirklich Zuhause fühlte.

Dies alles machte mich immer neugieriger und ich begann mich eingehender mit Hawai´i zu beschäftigen.Unter anderem bekam ich von meiner Freundin eine Karte der Inseln, denn Hawai´i besteht aus circa 130 Inseln, um für mich zu schauen, wo es mich hinzieht. Ich wählte spontan einen Ort auf der Insel Molokai aus und war selbst überrascht über meine Zielstrebigkeit. Der Ort hieß Kamakou und sollte mir in Kürze wieder begegnen. Eine andere Freundin, bei der ich eine hawaiianische Lomi-Lomi Massage genießen durfte, brachte mich auf ein Buch in dem ich etwas über Hawai´i erfahren könnte. Das Buch heißt: „Die Rückkehr des friedvollen Kriegers“ von Dan Millman3. Ich erinnerte mich daran, dass mein Bruder bereits vor Monaten immer wieder versucht hatte mich für die Bücher von Dan Millman und die Geschichte von Sokrates zu begeistern, doch damals klingelte es noch nicht bei mir.

Beim Lesen später wurde mir auch klar, warum ich in seinen Ausführungen keinen Bezug zu mir fand. Dieser lag wohl mehr darin, dass sich die Handlung dieses einen Bandes auf Hawai´i abspielt. Bevor ich jedoch im Buch zu lesen begann, hatte ich eine Session mit einer hellsichtigen Frau. Ich wollte Klarheit darüber, was das Ganze für mich zu bedeuten hat und ob der immer stärker werdende Wunsch dorthin zu fahren verrückt sei. Meine Kinder waren gerade vier Monate und drei Jahre alt und mein Mann hatte zu dem Zeitpunkt noch keine Ahnung von dieser Idee. Zu meiner Überraschung bestätigte sie meinen Wunsch und sagte mir, dass dort vor allem Frauen wichtig für mich wären. Besonders eine Frau sollte ich dort finden. Leider konnte sie mir über diese Frau keine genaueren Angaben machen. Sie sah sie zwar, konnte aber nicht mit Genauigkeit erkennen, ob es eine Einheimische war. Sie wäre jedenfalls wichtig für mich und Maui wäre ein gutes Ziel, um die Suche zu beginnen. Zu Molokai konnte sie mir nichts sagen. Ich hatte irgendwie das Gefühl diese Frau müsste Hawaiianerin sein und es zog mich in Richtung Heilerin oder Weise.

Mein Mann wusste zu diesem Zeitpunkt immer noch nichts von meinen Ideen. Einige Versuche meinerseits ihm etwas davon mitzuteilen endeten meistens im Einschlafen seinerseits, was mich damals sehr wütend machte. Heute kann ich natürlich verstehen, dass er damit überfordert war, da er keinerlei Zugang zu meiner Spiritualität hatte. Er ließ mich abends zu Gesprächskreisen und Meditationsgruppen gehen. Er war sogar bei meinem eigenen Gesprächskreis, den ich 1995 gegründet hatte, um den tiefen Gesprächen an der Ladentheke meines damaligen Bioladens gebührenden Raum und Zeit zu geben, meistens dabei. Doch immer wenn es für mich sehr inspirierend und voller Weisheit war schien er abzuschalten oder kümmerte sich um unsere, damals noch einzige Tochter. Er konnte somit meine Erfahrungen nicht teilen und ich konnte sie ihm nicht näher bringen. Dies brachte eine große Spannung in unsere Beziehung, da ich mich unverstanden fühlte und seine Haltung als Desinteresse wertete. Aus heutiger Sicht weiß ich natürlich, dass dies keine böse Absicht war, sondern einfach seine Grenzen der Wahrnehmung sprengte.

Das Buch „Die Rückkehr des friedvollen Kriegers“ faszinierte mich von Anfang an. Besonders weil es so startet, wie auch meine Ausgangsposition war. Der Mann, um den sich die Geschichte rankt, kommt nach Honolulu. Alles was er weiß ist, dass er eine Frau finden soll, die vielleicht in einer Bank arbeitet, vielleicht aber auch nicht. Er geht seinen Weg, wird Prüfungen unterzogen und… landet auf Molokai! Sie führt ihn durch den Regenwald und eines Tages sind sie in Kamakou, einem ehemaligen Kahuna Friedhof! Mir wurde ganz flau, was habe ich damit zu tun und warum will ich dort hin? Ich dachte wieder an Kali und das Bild, das ich damals hatte, war das der blutrünstigen schwarzen Göttin. Ich beschloss mich führen zu lassen. Wenn mich mein Weg von Maui nach Molokai führt, war ich bereit.

Nachdem ich bereits das Ticket für den Flug für mich und die Kinder gebucht hatte, fasste ich mir doch ein Herz. Ich beschloss irgendwie meinen Mann vor Antritt der Reise darüber zu informieren, was ich vor hatte. Zu der Zeit arbeitete er viel und wir lebten so aneinander vorbei. Seine Reaktion war seltsam kalt und abgebrüht: „Wenn du willst, dann fahr dahin, mich zieht nichts nach Hawai´i.“ Ich fragte mich damals, warum ich mir vorher so viele Gedanken darum gemacht hatte. Später nach meiner Rückkehr war mir klar, dass er damit unsere Trennung besiegelt hatte.

Am 10. Februar 1998 saß ich im Flugzeug Richtung Hawai´i mit meiner kleinen Tochter, die ich noch stillte auf dem Schoß. Die „Große“ saß neben mir. Ich hatte eine Kontaktadresse von Anne, einer Deutschen, die auf Maui lebte. Sie hatte einen Sohn, gerade so alt wie meine Kleine. Auf dem Flug und beim Umsteigen lief alles wunderbar glatt und ich hatte immer helfende Hände um mich. Anne holte uns vom Flughafen ab und brachte uns zu Carol, einer Freundin von ihr. Carol war Managerin einer großen Ferienanlage (ein großes Grundstück, märchenhaft schön mit verschiedenen Häusern, zum Teil aus Bambus, einem schönen Seerosenteich, kleinen Tempeln im Garten und auch einem Swimmingpool). Wir bewohnten bei Carol eine Seite von ihrem Haus mit gemeinsamer Küchenbenutzung. Wir hatten dadurch gleich Anschluss an ihren Freundeskreis und wir durften alles auf dem Grundstück nutzen. Dadurch, dass dies privat gemietet war, war es natürlich günstig für mich. Gleich in der ersten Woche waren wir auf einem Kindergeburtstag eingeladen und fühlten uns von Anfang an dort integriert. Ich verbrachte viel Zeit, um mit den Kindern die Umgebung zu erkunden. Wir hatten ein Mietauto, denn auf Maui ist der gesamte Verkehr von den Autovermietern bestimmt. Es gibt keine öffentlichen Verkehrsmittel, außer Schulbussen. Wir genossen die unbeschwerte Zeit und mit Baby im Tragesack kamen wir sogar zu den Wasserfällen.

Ich hatte erst am 19. einen Termin mit einem hawaiianischen Kahuna, dessen Adresse mir meine Freundin mitgegeben hatte. Ich erhoffte mir über ihn Kontakt zu Einheimischen zu bekommen. Sie blieben meist unter sich und waren nicht so einfach kennen zu lernen wie Amerikaner oder deutsche Einwanderer. Bis dahin verlief die Zeit ruhig und angenehm. Die Fahrt nach Lahaina zu ihm zog sich lange hin, doch wir kamen trotz ungenauer Wegbeschreibung pünktlich an. Er arbeitete in einem großen Raum, der wie ein Warteraum anmutete. Auf einer Seite stand eine Liege. Wir sollten Platz nehmen, während er einen Mann behandelte. Er machte dabei immer Witze und es kam mir vor als ob er eine Show für uns macht. Irgendwie passte dies nicht zu meinem Bild von einem Kahuna. Als ich an der Reihe war, erzählte ich ihm von meinem schweren Autounfall von 1987. Ich erhoffte mir, dass er mir helfen konnte, mit dem was ich noch an Folgen zu tragen hatte. Unter anderem war dies eine teilweise Lähmung eines Beines. Natürlich wollte ich auch etwas über die Hintergründe des Unfalles wissen. Er tastete mich ab und ich kann mich beim besten Willen nicht mehr daran erinnern, dass er mich in irgendeiner Form behandelt hätte. Er erläuterte mir, dass er Kräuter-Kahuna sei und ein kleines Buch über Heilkräuter geschrieben hat. Das Buch kaufte ich dann und nahm es mit. Beim Abschied sagte ich ihm, dass ich gekommen wäre um Hawaiianer kennen zu lernen. Er schüttelte mir die Hand, sagte: „Nice to meet you“ und wandte sich seinem nächsten Kunden zu. Dies machte mich auf einmal sehr böse und ich war abgrundtief enttäuscht. Sollte ich nur dafür hergekommen sein?

In mir begann es zu grummeln, wie sollte ich nun weiter vorgehen? Es war zwar alles ganz schön hier, doch ich hatte das Gefühl, auf der Stelle zu treten. Am nächsten Tag war ich wieder bei Anne und gab ihr die Bestellung von einigen CD´s meiner Freundin aus Deutschland. Anne und ihr Freund produzierten nämlich eigene Musik. Sie gab mir den Tipp, die Augen offen zu halten und an Pinwänden, die vorwiegend bei den Health-Food Stores waren, nach Hinweisen zu schauen, die mich weiterbringen. Was ich dann auch tat. Übrigens Health-Food Stores sind Schlaraffenland ähnliche riesige Biosupermärkte mit allem was das Herz begehrt. Mit Salatbuffet und warmen Buffet, zum Mitnehmen. Wofür braucht man da Luxushotels und Restaurants? Für mich war das damals traumhaft!

An einem Gesundheitszentrum entdeckte ich den Aushang einer Frau für Rebirthing und ich hatte ein gutes Gefühl bei ihr. Ich machte einen Termin aus und hatte Glück, dass sie am gleichen Tag noch eine Mutter mit Kind hatte. Wir konnten uns gegenseitig mit Kinderaufsicht helfen und es war mir möglich eine ganze Stunde intensive Arbeit für mich zu machen. Ich erhielt so wichtige Angaben zu meinem Unfall. Am Ende fragte ich sie, ob sie vielleicht eine Hawaiianerin kennt, die sich mit Heilung beschäftigt oder Kahuna ist. Sie sagte sie kennt eine Frau auf die das passen würde, und gab mir eine Telefonnummer. Ich war glücklich und wir hatten noch einen sehr schönen Tag an Makena Beach. Damals kam mir jede Begegnung mit Menschen so unglaublich herzlich vor, jeder schien sein Horoskop zu kennen und sich mit esoterischem Wissen zu beschäftigen. Ich glaubte damals, dies hätte damit zu tun, dass innen und außen hier für mich übereinstimmten. Später merkte ich jedoch, dass dies in Deutschland genauso für mich weiterging. Damit war mir klar, dass sich eine Tür in mir geöffnet hatte und ich erlebte immer wieder erstaunliche Fügungen.

Als ich bei Pua Mahoe anrief war ich schon am Telefon über ihre unkomplizierte Art überrascht. Bisher war es immer schwierig gewesen den Leuten klarzumachen, dass ich meine Kinder dabei hatte. Sie sagte nur: „Bring sie mit, ich habe selbst acht Kinder.“ Sie stellte mir Maili vor, eine alte Hawaiianerin mit umgebundenem Tuch als Kleid. Sie sagte sie wäre ihre Schwester und sie passt auf die Kinder auf. Zuerst ließ sie mich mit ihr allein und ich fand es erstaunlich, wie gut wir uns verständigen konnten, obwohl Maili kein Englisch sprach und ich kaum ihr Französisch verstand.

Pua berührte mich mit ihrem „Willkommen Daheim“ tief im Herzen. Später erklärte sie mir, dass Maili´s Aufgabe auf den Inseln war, die alten Menschen an ihre Herkunft und Kultur zu erinnern und sie auf ihrer letzten Reise zu begleiten. Maili hatte eine sehr warme Ausstrahlung und auch die Kinder waren gleich von ihr begeistert. Pua fing an mir etwas über meine Vergangenheit zu erzählen. Ich war wohl in einem früheren Leben ein Kräuter-Kahuna, der eher so etwas wie bei uns ein Heilpraktiker ist, während sie auf der geistigen Ebene heilt. Wir führten ein sehr langes Gespräch und sie und Maili arbeiteten auch energetisch an mir. Dies lief sehr ruhig, humorvoll und immer im Einklang mit den Kindern ab. Sie riefen die Götter und die Elemente an und arbeiteten mit Farben. Pua saß dabei an meinem Kopfende und Maili zu meinen Füßen und sie verglichen immer miteinander was sie an Veränderungen und Farben in meiner Aura sahen. Meine kleine Tochter unterstützte Maili indem sie an meine Füße krabbelte und sie nachmachte. Wir kamen am nächsten Tag wieder.

Ich verstand langsam, dass Maili eher eine Glaubensschwester war. Wenn sie von „Ohana“ sprachen, dann war immer die große Familie gemeint, mit Ahnen. Sogar ich war darin enthalten – Familie im Geiste sozusagen. Wir unternahmen sogar gemeinsame Ausflüge. Dabei zeigte uns meist Maili Interessantes an den Stränden, wie zum Beispiel essbare Algen und wo wir sie finden können. Auch traurige Stellen, wo sich das Meer das Land zurückholt. Sie beschenkten uns reichhaltig mit Büchern, Sarongs und Tüchern. Maili schenkte mir sogar am letzten Tag, als wir uns sahen das lila gebundene Tuch. Ihr Kleid, was sie auf einem Bild trug, dass ich zuvor von ihr malte. Als ich ihr das Bild schenkte, sagte sie dazu sie werde es Pua zum Aufheben geben, denn ihr Haus hat keine Wände. Später erfuhr ich dass sie zu der Zeit am Fuße des Vulkans unter Bäumen lebte.Bei meinem letzten Besuch bei Anne, um die CD´s abzuholen, erfuhr ich, dass Pua darauf singt, es war sehr mystisch, ich musste sie einfach finden! Dies alles kommt mir jetzt beim Schreiben, wie aus einer anderen Welt vor. Doch als ich dort war, war alles so selbstverständlich und einfach „Aloha.“ Aloha heißt übrigens „Liebe“ und auch „Freudiges Teilen der Lebensenergie in der Gegenwart.“

Ich bin also unvermittelt aus meinem Alltag heraus mit diesem alten Wissen in Kontakt gekommen. Daraufhin habe ich mich von meinem Herzen führen lassen, für mich diese Weisheit erfahrbar zu machen. In Hawai´i habe ich sehr viel über mich selbst, die Kultur, die Sprache und die Kraft der Natur erfahren. Diese Erfahrung hat mein Leben vollkommen verändert. Es hatte die Trennung von meinem Mann zur Folge und ich habe mich seitdem von meiner Intuition leiten lassen. Ich war daraufhin noch zweimal in Maui bei Pua. Das dritte Mal war ich ohne Kinder für drei Monate dort und meine Mutter war einige Zeit dabei. Pua wies mich in ihre Arbeit ein und ich durfte bei ihrer Behandlung zur Hand gehen. Sie schickte mich mit dem Auftrag nach Hause zurück das „Aloha“ nach Deutschland zu bringen und ein Zentrum zu gründen. Ich selbst fühlte mich zu diesem Zeitpunkt noch nicht bereit dafür.

Ich war zwar einmal auch auf der Insel Molokai, musste mich dort aber zu sehr beeilen, den Flug für die Rückkehr nicht zu verpassen. Da Kinder unter 16 Jahren die Insel nicht besuchen dürfen, warteten meine zwei in Maui, das ließ mir keine Ruhe. Bei meiner letzten Reise kam ich auch auf die Insel Kauai. Dort hatte ich das bestimmte Gefühl, dass ich dorthin noch einmal zurückkehren werde. Ich sah mich dort mit meinem zukünftigen Mann. Er sah irgendwie sehr urig aus, mit schwarzen wilden Haaren – ein Hawaiianer? Oder eine Erinnerung?

Als ich mir dort eine Muschelkette mit roten Korallen kaufen wollte, erfuhr ich, dass dies ein Zeichen der Kahuna sei. Ich fühlte mich nicht würdig dies zu tragen – noch nicht, aber ich wusste ich würde wiederkommen und dann darf ich eine mitnehmen!

(Auszug aus: Die Geburt der Neuen Seele – Aufbruch in eine andere Wirklichkeit! )